Arbeitssicherheit im Lager

Die Sicherheit im Lager gehört zu den wichtigsten Punkten in der Planung eines Lagerbereiches. Die Gefahren müssen schon vor dem Einrichten erkannt und mit entsprechenden Maßnahmen beseitigt werden. Denn gerade im Lager in denen Schwerlastregale mit schweren Maschinen wie Ameisen und Staplern Ein- und Ausgeräumt werden ist das Gefahrenpotenzial hoch, sodass ein besonder Unfallrisiken bestehen.

Jeder Mitarbeiter sollte über eine PSA (persönliche Schutzausrüstung) verfügen. Diese besteht aus Sicherheitsschuhen, einem Helm, Arbeitshandschuhe und je nach Aufgabengebiet weiteren Equipment. Die PSA gehört zur Grundausrüstung und sollte stets eingehalten und getargen werden. Besonders Arbeiter die Schwerlastregale mit Ameisen be- und entladen dürfen dies nicht ohne Sicherheitsschuhe tun. Denn schon das Eigengewicht des Arbeitsgerätes können den Fuß beim an- und überfahren erheblich verletzen. Aber auch aus dem Regal herabfallende Ware stellt ein Sicherheitsrisiko da, sodass das Betreten des Lagers ausschließlich mit einem Helm erfolgen sollte. Die PSA stellt natürlich nur einen kleinen Teil der Arbeitssicherheitsmaßnahmen da und reicht alleine nicht aus um betriebliche Risiken zu minimieren.

Stabile Schwerlastregal-Systeme

Jedes Lager sollte über ein stabiles Regalsystem verfügen. Wenn Paletten verwendet werden die mittels Ameise oder Stapler in die Regale geladen werden kommen natürlich ausschließlich Metallregale aus gehärteten Stahl infrage. Nur diese Ausführungen verfügt über die notwendige Stabilität um die hohen Lasten tragen zu können. Das Regalsystem an sich ist dabei nur die halbe Miete. Natürlich muss dieses auch fachgerecht aufgebaut sowie gegen äußere Beschädigungen und herabfallenden Waren gesichert werden. Eine der häufigsten Beschädigungen von Schwerlastregalen ist das Anfahren von Flurförderfahrzeuge. Damit das Regalsystem die hohen Anforderungen standhalten kann, muss vor dem Aufbau eine Prüfung des Bodens stattfinden. Denn die Waren, die in den Schwerlastregalen gelagert werden übertragen ihre Lasten auf den Boden auf dem das Regal steht. Gerade die Punktbelastung der Standfüße ist dabei ein entscheidender Faktor. Weiteres muss der Boden möglichst eben sein, damit ein waagerechter Aufbau ohne Höhenausgleich möglich ist. Alle Schwerlastregale werden mit massiven Schrauben im Boden verankert. Wenn möglich kann an der Decke und den Wänden eine zusätzliche Verankerung stattfinden.
Die Ständer der Regale sind besonders gefährdet, da die Gefahr besteht, dass diese mit einer Ameise oder einem Stapler angefahren werden. Wenn ein solcher Vorfall vorliegt, besteht die Möglichkeit, dass die auftretenden Kräfte das gesamte Regal zum Einstürzen bringt. Aus diesem Grund müssen die Regalständer zum Gang hin mit einem Anfahrschutz versehen werden. Diese schützen das Regal vor rangierenen Flurfahrzeugen.

Alles fest verstaut

In vielen Fällen erfolgt der Aufbau der Regale parallel zueinander, sodass 2 Regale mit der Rückseite aneinander stehen. Dieser Aufbau erfolgt, um den Platz im Lager bestmöglich zu nutzen. Allerdings besteht auch hier eine Gefahr. Wird eine Palette in ein Schwerlastregal eingelagert, besteht die Gefahr, dass wenn diese zu weit nach innen geschoben wird, dass diese die Palette im dahinter stehenden Regal herausdrückt. Steht die hintere Palette nun auf einer Traveser würde diese schon nach wenigen Zentimeter in eine Schieflage geraten und herunter fallen. Man kann sich vorstellen, welches Gefahrenpotenzial hier lauert und wie hoch die Verletzungsfgefahr für eventuell unter der Paletten befindliche Menschen und Material ist. Um hier entgegen zu wirken empfiehlt sich der Einbau von Traveseren mit einem Durchschiebestop. Dabei handelt es sich um speziell geformte Profile die das Durchschieben verhindern.

Bei höher gelagerten Waren (ab ca. 2 Meter) muss zusätzlich sichergestellt werden, dass diese nicht aus dem Regal fallen können. Bei der Lagerung von Stangen, Rollen, Fässern oder anderen runden Waren ist darauf zu achten, dass diese nicht ins Rollen geraten können. Für das Einlagern von Fässern gibt es extra angefertigte Auflagen in die das runde Profil der Fässer gestellt wird.

Zum Verstauen von Rohren und anderweitig Stangenförmige Güter eignen sich Kragarmregale – diese sind speziell für lange Waren konzipiert sind.
Auch beim Einlagern von Flüssigkeiten sind Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Besonders wenn es sich um Chemikalien handelt. Wichtig ist vor allem, dass ein auslaufen der Gefäße verhindert wird. Um im Fall eines Lecks doch gewapment zu sein, müssen Auffangbehälter zu Verfügung stehen, damit die austretende Flüssigkeit nicht unkontrolliert auslaufen kann. Die Behälter sollten daher stets in Auffangwannen stehen die aus einem geeigneten Material bestehen (in der Regel Kunststoff oder Metall). Weiteren müssen die Wannen groß genug sein um die Gesamtmenge der Flüssigkeit, die sich in den behältnern befindet, aufnehmen zu können.

Faktor Mensch

Der wichtigste Faktor in allen Sicherheitsmaßnahmen ist noch immer der Mensch. Daher ist es unerlässlich, dass alle in den Lagerräumen arbeitenden Mitarbeiter ausreichend geschult sind. Dazu gehören Sicherheitsschulungen sowie eine fundierte Ausbildung in der Bedienung von Flurfahrzeugen wie Stapler und Ameisen sowie den Umgang mit Gefahrstoffen. Wenn alle die Maßnahmen ergriffen sind kann das Arbeiten im Lager und die Einlagerung von Waren in Schwerlastregalen kontrolliert durchgeführt werden.

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