Lagerhaltung für Online-Händler

lagerhaltung-online-händlerWer schon einmal in den Genuss gekommen ein Amazon Logistikzentrum besuchen zu dürfen, der wird wissen welche Ausmaße die Lager eines Big Players im Online-Handel erreichen können. Riesige Schwerlastregale die sich über mehrere Stockwerke erstrecken und noch größere Lagerhallten füllen. In diesen Schwerlastregalen sind über eine Million Produkte verstaut. In den Hallen sind mehrere hundert Mitarbeiter beschäftigt, die ständig in Bewegung sind und Waren zu ihren Lagerplatz führen, diese einsortieren, oder Waren entnehmen und für den Versand an den Kunden vorbereiten. Jeder Handgriff muss sitzen und die Arbeitsabläufe verinnerlicht werden um einen schnellen Durchlaufprozess zu gewährleisten. Auch die perfekt organisierten Logistikzentren des Online-Händlers sind für den Erfolg von Amazon verantwortlich.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass auch andere große, mittlere, aber auch kleine Online-Händler ihre Logistik Pläne überarbeiten und optimieren möchten. Denn eines ist klar, je schneller die Ware dem Schwerlastregal entnommen und dem Kunden zugeführt werden kann, desto mehr Zeit bleibt, die man in andere Unternehmerische Prozesse investieren kann. Weiteres sind die Kunden einen schnellen Versand ihrer bestellten Ware gewohnt. Eine zu lange Lieferzeit kann sich daher negativ auf den Händler auswirken.

Für kleinere Online-Händler stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung die vorhandene Lagerfläche optimal zu nutzen. Neben dem Festplatzsystem kann auch die dynamische oder chaotische Lagerführung eingesetzt werden. Worin die Unterschiede bestehen und welche Vor- bzw. Nachteile diese mit sich bringen werden wir in diesem Artikel näher beleuchten.

Statische oder Chaotische Lagerführung

Für kleine und mittelständige Unternehmen haben sich 2 Strategien bewährt die in der Lagerführung eingesetzt werden können. In der statischen Lagerhaltung (Festplatzsystem) wird jedes Produkt seinen eigenen festen Platz im Schwerlastregal zugeordnet. An diesem Platz wird dann auch nur dieses eine Produkt gelagert. Bewährt hat sich diese Art der Lagerung für Waren die einer geringen Schwankung im Bestand ausgesetzt sind. Der Vorteil dieser Art der Lagerung ist vor allem, dass man sofort erkennt ob Zuviel oder Zuwenig Waren vorhanden sind. Negativ wirkt sich allerdings aus, dass im Vergleich zur chaotischen Lagerführung mehr Platz benötigt wird. Daher ist diese Art von Lagerführung auch eher für Händler geeignet, die ein kleines Warensortiment aufweisen.

Handelt es sich um einen Händler der eine große Menge verschiedener Produkte anbietet und einlagern muss, dass sollte auf das chaotische Lagersystem zurückgegriffen werden. Das wirkt auf den ersten Blick zwar, wie der Name schon sagt, chaotisch, hat aber dennoch seine eigene Ordnung. Um das Lagerprinzip umzusetzen benötigt der Händler ein Lagerverwaltungssystem sowie einen Handscanner. Weiteres wird jedes Lagerfach im Schwerlastregal sowie jeder Artikel mit einem Barcode ausgestattet. Der Händler scannt nun zuerst den Artikel und schaut dann im Lager wo noch Platz ist. An einer geeigneten Freien Stelle, wird nun der Barcode des Faches am Schwerlastregal gescannt und die Ware in diesem Fach abgelegt. Wird nun das Produkt verkauft, schaut man in der Verwaltungssoftware in welchem Regal dieses liegt und kann das Fach gezielt anlaufen. Beim Entnehmen werden wieder das Fach und der Artikel gescannt, so dass in der Software die Entnahme getrackt wird.

Die Verwaltungssoftware

Bei der chaotischen Langerverwaltung steht und fällt alles mit der Verwaltungssoftware, denn nur mit dieser behält man den Überblick im Lagerchaos. Mit diesem Überblick ist das chaotische Lagersystem allerdings weitaus effektiver und Platzsparender, da man die Waren immer dort wo gerade Platz ist hinterlegen kann und nicht auf steif festgelegte Fächer in den Schwerlastregalen zurück greifen muss.

Neben dem Lagerplatz können in der Software auch Merkmale wie Artikelnummer, Größe, Gewicht, Hersteller und ähnliches zu den verschiedenen Waren hinterlegt werden. Anhand der hinterlegten Daten kann die Software dann auch einen geeigneten Platz heraussuchen. So erkennt sie beispielsweise, wenn ein Artikel sehr groß ist und dementsprechend mehr Platz benötigt. Doch die Software kann noch mehr. So ist sie auch soweit intelligent, dass sie weiß welche Artikel häufiger verkauft werden und weist diesen Produkten Plätze an, die besonders schnell zugänglichen sind. Produkte die seltener verkauft werden können so weiter hinten liegenden Fächern in den Schwerlastregalen zugeordnet werden

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